Hotel & Restaurant Neu-Helgoland
Hotel & Restaurant Neu-Helgoland – Gästebewertungen
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01.08.2023
Neu Helgoland ist ein sehr schön gelegenes Ausflugslokal direkt an der Müggelspree. Wir waren vor ein paar Tagen dort zum Essen, die Bedienung ist sehr freundlich, die Getränke wurden flott gebracht und das Essen nach einer kurzen Wartezeit auch. Mein Gericht war ein Sellerie-Schnitzel mit Mischgemüse, Kartoffeln und Kräuterbutter für 12,50 €. Der Preis für dieses Essen ist okay, aber geschmacklich ließ es doch zu wünschen übrig. Keine Soße zu den Kartoffeln, das Mischgemüse so wie es aus der Verpackung kommt nur erwärmt, ohne irgendwelcher Kräuter, geschweige denn Butter dran und die Kräuterbutter war so ein kleiner Klecks, das ich mich entscheiden musste entweder über die trockenen Kartoffeln oder übers Mischgemüse geben. Das geht auch besser liebes Küchenteam, auch wenn an diesem Tag das Restaurant gut besucht war und sicherlich die Küche viel zu tun hatte, schließlich bezahlt man ja viel Geld für eure Gerichte. Ansonsten war es ein schöner Aufenthalt dort und die Toiletten waren auch sehr sauber.
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23.06.2021
Einst gab es am Großen und Kleinen Müggelsee im Südosten Berlins über ein halbes Dutzend große Ausflugsgasstätten. Geblieben sind davon zwei: „Neu-Helgoland“ in Müggelheim am östlichen Zufluss der Müggelspree in den Kleinen Müggelsee und „Rübezahl“ am Großen Müggelsee. Seit der Eröffnung 1897 ist das Ausflugslokal „Neu-Helgoland“ im Besitz der Familie Fröhlich/Tabbert (4. Generation). Ende des 19. Jahrhunderts lag das Lokal jwd (janz weit draußen). Die Gäste mussten weit wandern oder kamen aus Berlin, Köpenick und Friedrichshagen mit Ausflugsdampfern bzw. von Rahnsdorf mit einer Fähre. Daher hatte „Neu-Helgoland“ von Anfang an einen eigenen Anleger für Dampfer und die Fähre sowie einen kleinen Kai für Sportboote/Wasserwanderer. So ist es bis heute geblieben. Müggelheim hat sich heute bis auf wenige 100m heran ausgedehnt. Es gibt eine Zufahrt und eine Bushaltestelle am Siedlungsrand von Müggelheim. Anfangs war es ein Lokal mit Bedienung und einem großen Biergarten. Nicht jeder konnte sich vor über 120 Jahren einen Gaststättenbesuch leisten. Außerdem sollten die Wirte nach dem Willen des preußischen Staats Getränkekonzessionen bezahlen. Das wollten die Wirte aber nicht und so wurde bereits um 1800 die Geschäftsidee „Hier können Familien Kaffee kochen“ geboren: Die Gäste brachten sich Speisen und Kaffeepulver mit, die Wirte verliehen nur noch Geschirr und verkauften heißes Wasser, mit dem sich die Gäste dann selbst im Lokal den Kaffee aufbrühten. Dieses Geschäftsmodell funktionierte bis ins 20. Jahrhundert hinein. In der DDR-Zeit wurde der Biergarten weitgehend auf Selbstbedienung umgestellt. An mehreren Verkaufsstellen im Seitenflügel stand man z.T. unendlich lange nach Imbiss, warmen Speisen, Getränken, Eis, Kaffee und Kuchen an. In den 1980er wurde „Neu-Helgoland“ auch zum Veranstaltungsmekka. Eingestuft als Diskothek fanden neben Tanzveranstaltungen auch Konzerte bekannter und weniger bekannter Künstler und Gruppen sowie andere kulturelle Veranstaltungen statt. Nach 1990 ging man wieder verstärkt zur Bedien-Gastronomie über. Konzerte und kulturelle Veranstaltung wurden und werden weiter durchgeführt. In dieser Zeit entdeckten auch die Kaffeefahrt-Veranstalter das Restaurant wegen seiner großen Räume und der Abgelegenheit der Location, denn flüchten konnte die Opfer-Kundschaft nicht so leicht. Das Ende der historischen Gaststätte kam am Neujahrstag 2002. Durch Brandstiftung von bis heute Unbekannten brannte „Neu-Helgoland“ vollständig nieder. Durch die beispiellose Hilfe und Unterstützung vom Stadtbezirk, der Versicherung, von Gästen, Künstlern, Architekten und Baufirmen konnte „Neu-Helgoland“ noch im selben Jahr im dem historischen Vorgänger angelehnten Stil wiederaufgebaut und zum Jahreswechsel 2002/2003 wiedereröffnet werden. Beim Wiederaufbau wurde „Neu-Helgoland“ zum Restaurant und Hotel erweitert. Im Juli 2017 wurde das Haus erneut durch einen Brand schwer beschädigt. Das Feuer eines brennenden Müllcontainers hatte auf das Haus übergegriffen. Ob Brandstiftung oder Fahrlässigkeit wurde nicht geklärt. Wieder wurde Familie Tabbert wie nach dem 1. Brand unterstützt. Anfang Dezember 2017 konnte das Restaurant und im Frühjahr 2018 das Hotel wiedereröffnet werden. Die nächste schwere Krise, die „Neu-Helgoland“ wie alle anderen Gastronomie-Betriebe in Deutschland traf, waren die Corona-Lockdowns mit monatelanger Schließung. Jetzt im Juni 2021 läuft zumindest der Gastronomiebetrieb wieder. Zur Zeit besteht Maskenpflicht bis zum Tisch und Kontaktdatenabgabe per Luca-App oder Zettel. Bei bestem Sommerwetter war der große Biergarten sehr gut besucht und die ebenfalls großen Säle im Innern leer. Dank dem zahlreich aufgestellten Service gabs keine Wartezeiten. Speisekarte kam umgehend und die Bestellungen wurden umgehend aufgenommen. Die Getränke kamen zügig, das Essen nach normaler Wartezeit. Die Karte ist nicht zu umfangreich und bietet überwiegend Gerichte der gut-bürgerlichen deutschen Küche im mittleren bis leicht gehobenen Preissegment. Im Angebot sind auch einige vegetarische Gerichte, Eis, Kaffee und Kuchen sowie warme und kalte, alkoholische und alkoholfreie Getränke. Zusätzlich gibt es saisonale Zusatzangebote – bei unserem Besuch wars Spargel. Wir entschieden uns für Spargel (200g) mit Zanderfilet und Kartoffeln für 19,50 €uro. Die Qualität war gut, auch wenn der Spargel ein paar Minuten länger im Kochtopf hätte vertragen können. Und 200g sind auf dem Teller auch recht übersichtlich. Die Sauce Hollandaise wurde nicht über den Spargel geplempert sondern in einem separaten Gefäß gereicht. Geschmeckt hats gut und Platz für einen Eisbecher war dann auch noch im Bauch. Sitzt man im Biergarten muss man allerdings mit dem Abgasgestank der Ausflugsschiffe und verbrennungsmotorisierten Sportboote leben. Die Fähre stinkt nicht mehr. Der Betreiber, die Weiße Flotte Stralsund, setzt Elektrofähren ein. Noch ein Hinweis für automobile Gäste: Die Parkplatzsituation ist vor Ort vor allem im Sommer prekär. Es gibt zwar einige Parkplätze auf dem Hof der Gaststätte und ein paar mehr vorm Gaststättengelände. Aber die wenigen Parkmöglichkeiten reichen nicht fürs „Neu-Helgoland“, dass benachbarte italienische Restaurant und die große Badestelle am Kleinen Müggelsee. Und vor der Parkerei am Rand der Zufahrtsstraße sei gewarnt. Dort herrscht Parkverbot wegen dem Wald und weil die Straße Rettungsweg und Feuerwehrzufahrt ist. Ordnungsamt und Polizei kontrollieren gerne und verteilen genauso gern Knöllchen – bis hin zum abschleppen lassen.